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Wenn Kommunikation dem Frieden hilft

Achtsame Kommunikation war noch nie so aktuell wie heute. Bei all der Kriegsrhetorik, verbalen Aufrüstung und dem polarisierenden Sprachgebrauch braucht es einen friedvollen Gegenpol. Eine Bewegung, die eine Sprache stützt, die verbindet, Brücken baut und Verständnis schafft. Marshall B. Rosenberg hat eine Anleitung für diese Art von Sprache geschaffen. Er nennt sie "Gewaltfreie Kommunikation" genannt. Ein Begriff, der meiner Erfahrung nach in der Praxis oft für Irritationen sorgt. Daher bevorzuge ich "achtsame Kommunikation". Da die wichtigste Grundlage Achtsamkeit darstellt - Achtsamkeit gegenüber den Bedürfnissen, Gefühlen und Wünschen des Gegenübers aber auch Achtsamkeit gegenüber den eigenen Bedürfnissen, Gefühlen und Wünschen. 

 

Rosenberg beschreibt das Grundprinzip seiner "Gewaltfreien Kommunikation" wie folgt: So sehr wir auch ablehnen, was eine andere Person tut, nach den Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation, verstehen wir ihre Wahl für diese Handlung, wenn wir die Bedürfnisse sehen, die sie erfüllen wollte.  Denn die Sprache der Bedürfnisse verstehen wir alle, können sie auf einer tieferen Ebene nachvollziehen. Auf dieser Basis finden wir ein neues Verständnis füreinander, das Begegnung möglich macht. Gleichzeitig öffnen wir uns gegenüber dem anderen, wenn wir auch von unseren Bedürfnissen sprechen.

 

Theoretisch klingt es oft sperrig, wenn wir in den vier Schritten der gewaltfreien Kommunikation sprechen:

a.) Was beobachten wir (ohne Bewertung)

b.) Was löst das bei uns aus?

c.) Welches Bedürfnis steht dahinter?

d.) Welcher Wunsch ist damit verbunden?

 

Oder konkreter: „Wenn ich a sehe, dann fühle ich b, weil ich c brauche. Deshalb möchte ich jetzt gerne d.“

 

Ein für mich sehr berührende Dokumentation zeigt wie in der Praxis auf Basis der gewaltfreien Kommunikation selbst in sehr schwierigen Situationen ein gegenseitiges Verständnis geschaffen werden kann. Der Film dokumentiert einen Teil des Versöhnungsprozesses in Nepal 2014. In ihm kommen Opfer und Beteiligte des sogenannten „People’s war“ zu einem Dialog zusammen. Der gewaltsame Konflikt hatte von 1996 bis 2006 über 13.000 Menschen das Leben gekostet, mehr als 100.000 Menschen wurden Opfer der Gewalt, wurden enteignet, flohen oder verloren Angehörige durch die Sicherheitskräfte der Regierung oder durch die maoistische „People’s Liberation Army“ (PLA).  Fast 10 Jahre später. Der Film zeigt, wie sich ehemalige maoistische Kämpfer, Konfliktopfer und Regierungsvertreter in einem restaurativen Dialog auf Basis der Prinzipien der Gewaltfreien Kommunikation engagieren.  

 

Besonders bewegend fand ich zu sehen, welche Veränderung die Teilnehmer durchleben und wie auf Basis des wechselseitigen Verständnisses ein neues und besseres Miteinander möglich wird. Wäre dies nicht eine sinnvolle Art der Pflichtausbildung für alle Machtmenschen dieser Welt?

 

Hier geht es zur Dokumentation:

Kontakt

Nicole Krüttgen

Coaching Atelier Hamburg

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Mobil: 0176/640 916 11 

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